Nicaragua die Zweite - Isla de Ometepe und San Juan del Sur

Nach dem wir also León nach drei Wochen verlassen hatten, ging es für uns auf die Isla de Ometepe. Diese Insel liegt im Nicaraguasee und besteht eigentlich aus zwei Vulkanen. Mit 270 km2 ist sie die weltweit größte vulkanische Insel in einem Süßwassersee. Klein ist die Insel also nicht, es leben schätzungsweise um die 30000 Menschen darauf.
Unsere lieben Freunde aus León fuhren uns nach San Jorge (Rivas). Die Anfahrt dorthin war mit vier Stunden reiner Fahrtzeit vergleichsweise kurz. 


Auf dem Weg nach San Jorge I


Auf dem Weg nach San Jorge II

In San Jorge gingen wir an Bord der Fähre und erreichten nach etwa einer Stunde den Hafen in Moyagalpa. Nach einer ausgiebigen Essenspause fuhren wir mit einem kleinen Bus eine weitere Stunde über die Zwillingsvullkaninsel nach Merida. Hier wurden wir herzlich von unserem Gastgeber und seiner Familie begrüßt.


Von der Fähre aus kann man die beiden Vulkane sehr gut erkennen.



Nach unserer Ankunft in Merida sind wir direkt an den Strand gegangen um den wundervollen Sonnenuntergang zu bestaunen.



Sonnenuntergang am Nicaraguasee

Auch in Merida wohnten wir mit einer einheimischen Familie zusammen. Dennoch unterschied sich unsere Unterkunft sehr von dem, wie wir bis dahin gewohnt hatten. Unser Gastgeber Noldan lebt hier zusammen mit seinen Eltern und seinen vier jüngeren Geschwistern. Wir bekamen eine Vorstellung davon, wie ein Großteil der Nicaraguense auf dem Land lebt. Trotz aller Annehmlichkeiten für uns Gäste lebt die Familie sehr einfach. Gekocht wird über einem offenen Feuer, gewaschen wird sich im See und geschlafen wird in einem kleinen Raum. Der Rest des Lebens spielt sich draußen ab. Noldan ist das einzige Familienmitglied mit einem Einkommen. Alles was hier auf den Tisch kommt hängt entweder vorher am Baum, wächst im oder läuft durch den Garten. Hier stehen Avocadobäume, Mangobäume und Kokosnusspalmen. Die Männer gehen täglich Fischen, was (und das wurde uns erst nach mehreren Tagen bewusst ) ein gefährliches Unterfangen sein kann. Im Nicaraguasee gibt es Bullenhaie! Nach dieser Information war unbeschwertes Baden für uns nicht mehr möglich. Glücklicherweise gibt es auf der Isla ein schönes Naturbad. Das Ojo de Agua, ist zwar etwas überteuert aber ein Muss, für Besucher der Zwillingsinsel.



Dusche und Toilette


Wir hatten zwei kleine Zimmer in denen wir uns nur zum schlafen aufgehalten haben

Hier wurde oft für uns gekocht.


Neben Hühnern besitzt die Familie auch Schweine



Bevor wir die Informationen über die Haie kannten, waren wir jeden Tag im Nicaraguasee baden


Nicaraguasee II


Zugang zum Strand



Die Motte beim ausmalen


Jeden Tag haben die Kühe ihre Runde am Strand gedreht - natürlich ohne Aufsicht


Nicaraguasee III


Kühe am Strand des Nicaraguasees


Auch auf der Insel fahren "Chickenbusse"

Ein weiteres Muss und für uns ein absolutes Highlight auf der Insel war die Fahrt über die Insel mit dem Quad. In Deutschland hätte mich (Tordis) wohl niemand auf so eine Maschine bekommen, aber hier ist ja sowieso alles etwas anders. Und ohne ein Fahrzeug ist es kaum möglich die ganze Insel (in nur wenigen) Tagen zu erkunden. Wir hatten unglaublich viel Spaß und wollen das in Deutschland gern wiederholen.


Quadfahren auf der Isla de Ometepe
Pause am Playa Santo Domingo


Ausblick auf den Vulkan Concepción



Auch freilaufende Pferde konnten wir jeden Tag am Strand beobachten


Die kleinen Fischerboote wurden gerne von der Bande bespielt



Blick auf den Nicaraguasee


Besuch im Naturbad Ojo de Agua I



Besuch im Naturbad Ojo de Agua II


Spielen als "gemeinsame Sprache"


Hier wird alles geteilt




Kirche in Los Ramos auf der Isla de Ometepe


Nach einer Woche auf der Insel ging es ein weiteres Mal an die Pazifikküste. Dorthin fuhren wir mit einem sehr sympathischen älteren Herren, den wir an der Fähre in San Jorge kennenlernten. Im Camino del Sol (die Straße machte ihrem Namen alle Ehre) erwartete uns ein hübsches kleines Häuschen mit Poolbereich. Bis dahin eher untypisch für unsere Reise genossen wir, aber vor allem die Bande, diesen Luxus. 
San Juan del Sur I



Die Terasse des Hauses war ein schöner  Ort zum entspannen


Ortseingang von San Juan del Sur

San Juan del Sur liegt zwar am Pazifik, aber sein Strand ist nicht so besonders schön. Zum Muscheln sammeln und spazieren gehen aber sehr angenehm. 
Dafür sind die Strände um San Juan del Sur umso schöner. Sie sind menschenleer und toll zum baden oder surfen. 


Termitenbauten gab es jede Menge




San Juan del Sur II


Unser Haus lag auf einem kleinen Hügel umgeben von Dschungel



Wenn wir nicht am Pool oder am Meer waren, haben wir den Spielplatz von San Juan del Sur unsicher gemacht.


Spielplatz in Sun Juan del Sur


"Wenn du springst, spring ich auch!"


unangeneme Nachbarn gab es auch... wie Beispielsweise große Schwarze Wespen, deren Stich ebenso Schmerzhaft ist...


...wie der eines Skorpions -wir haben täglich Einen vor die Tür getragen. 


Einen großen Schreck bereitete uns auch eine Tarantel, die es sich unter dem Spielzeug der Bande gemütlich gemacht hatte. 


Die Brüllaffen waren da  für uns schon angenehme Nachbarn


Die Brüllaffen sind täglich um unser Haus herumgeschlichen.


Ein neugieriger Brüllaffe...


...und seine Familie
Der Playa Maderas befindet sich ungefähr 20 Minuten nördlich von San Juan del Sur und ist ein beliebter Ort zum Surfen und Segeln. Auch Jens hat hier seine ersten Surferfahrungen gemacht


Am Playa Maderas haben wir diese hübsche Krabbe zu Gesicht bekommen


Playa Maderas I


Playa Maderas II





Obwohl es sowohl auf der Insel, als auch in San Juan del Sur ruhiger war als in León, haben wir die Auswirkungen der Proteste auch hier gespürt. Es waren wenige Reisende unterwegs und Lebensmittel kamen durch Straßensperren verzögert in den Supermärkten an. Ein liebes Pärchen, welches wir in San Juan del Sur kennengelernt haben musste sein Restaurant schließen und ist vorerst nach Costa Rica gegangen. Zwei Tage nach unserer Abreise spitzte sich die Lage in Nicaragua dann so zu, dass mittlerweile die deutsche Botschaft von einer Einreise in Nicaragua abrät. Wir haben das Land also rechtzeitig verlassen. Bis zum heutigen Tag kamen mehr als 285 Menschen im Zuge der Demonstrationen und Proteste gegen die Regierung ums Leben. Auch unsere Freunde aus León haben unterdessen das Land verlassen. Wir stehen nach wie vor in engem Kontakt zu ihnen und können das Ausmaß dieser Tragödie kaum fassen. 
Wir hoffen weiterhin dass sich die Lage in Nicaragua bald wieder zum Positiven verändert, denn eine Reise dorthin ist unbedingt zu empfehlen.

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